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Drama-Dreieck, Teil 5

Man muss sich verteidigen und wehren dürfen!

Wenn man in die Opferrolle gerät und Dinge nicht richtig stellen und sich nicht verteidigen darf, wenn man zu Unrecht beschuldigt wurde, dann verbleibt man dauerhaft in dieser Rolle und fühlt sich erst recht hilflos und ohnmächtig. Es stellt sich die Frage, ob Anhänger der Transaktionsanalyse und insbesondere des Drama-Dreieck-Modells als Erklärungsversuch für Konflikte darüber nachgedacht haben. Erst dann, wenn derjenige, der als Sündenbock herhalten muss und dem Inkompetenz unterstellt wird, sich verteidigen darf - beispielsweise, wenn ein Retter ihn dabei unterstützt und es herauskommt, dass der „Sündenbock“ den Fehler nicht begangen hat - auch nicht inkompetent ist, wird er ernst genommen, wenn er Lösungsvorschläge für das Problem macht.

Erfahrungsgemäß ist es nämlich so, dass diejenigen in der Opferrolle verharren, die passiv bleiben. Diejenigen, die sich wehren und um ihre Selbstachtung kämpfen, tun etwas psychisch sehr Gesundes, das ihnen hilft, sich selbst nicht als Opfer zu sehen, sondern aus ihrer misslichen Lage - z. B. wenn sie gemobbt werden, wenn ihre Arbeit manipuliert wird, damit man ihnen Fehler unterstellen und somit Kündigungsgründe erzeugen kann, wenn man ihnen relevante Informationen vorenthält und üble Gerüchte über sie verbreitet - wieder herauszukommen. Die beschriebenen Mobbinghandlungen zeigen ein reines Verfolgerverhalten.

Wer den Artikel „Drama, Baby!“ unkritisch liest und denkt, dass er alle Botschaften darin aufnehmen muss, meint dann, dass er weder Verfolger, Opfer noch Retter sein darf, weil man sich in diesen Rollen falsch verhält. Der Beschreibung der Rollen zufolge wäre die einzige Möglichkeit, weder Opfer, Verfolger noch Retter zu sein, die, den Raum zu verlassen. Das ist aber auch nicht zielführend.

Hat das Rollenverhalten immer individuelle Gründe?

Im Artikel „Drama, Baby!“ wird so argumentiert, dass Menschen z. B. die Verfolgerrolle und die Opferrolle freiwillig wählen. Dabei wird jedoch übersehen, dass es systemische Gründe für diese Rollen gibt und die Unternehmenskultur sie beeinflusst.

Verfolger haben oft eine Führungsposition, während das Opfer der unterstellte Mitarbeiter ist. Natürlich ist derjenige mit weniger Macht vom Wohlwollen des Mächtigeren abhängig, da dieser außer der fachlichen auch noch die disziplinarische Personalverantwortung hat. Die Konsequenz eines Verhaltens, das darin besteht, zu den zu Unrecht unterstellten Fehlern zu schweigen, wäre eine negative Leistungsbeurteilung, die bei einer Kündigung ein schlechtes Arbeitszeugnis zur Folge hat. Außerdem kann ein unterstellter Mitarbeiter zum Opfer werden, wenn der hierarchisch Höherstehende nicht will, dass der ihm unterstellte Mitarbeiter Erfolg hat, um Kündigungsgründe parat zu haben, weil auch der Verfolger unter Druck steht, da dessen Vorgesetzter mal wieder eine Liste von Mitarbeitern haben will, die aus Spargründen entlassen werden sollen. Da er seinen eigenen Kopf retten will, wählt er dann Leute aus, die seiner Karriere gefährlich werden, die an ihm vorbeiziehen könnten, die er dann zum Sündenbock für alles macht, um sie loszuwerden. So etwas wird von einigen Leuten, die sich mit psychologischen Modellen wie dem Drama-Dreieck-Modell beschäftigen und diese in die Arbeitswelt übertragen, nicht immer bedacht. Sie sehen es sehr optimistisch und denken, dass man die Leute halt zur Reflexion bringen muss, diese dann einsehen, was sie falsch machen, davon peinlich berührt sind und sich dann schleunigst ändern, um ein „guter Mensch“ zu werden, der sich richtig - im Psychologendeutsch „funktional“ verhält. Dabei muss man immer berücksichtigen, in welchem Umfeld das problematische Verhalten stattfindet und ob es den Leuten, die sich in dieser Weise verhalten, Vorteile für ihre Karriere bringt.



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Ute Albrecht
Bewerbungsberaterin


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