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Was erfolgreiche Menschen angeblich niemals sagen - Teil 6

Verhindert das Streben nach Gerechtigkeit tatsächlich den Erfolg?

Im Artikel „6 Phrasen, die erfolgreiche Menschen niemals sagen würden“ wird behauptet, dass die Erfolgreichen niemals „Das ist nicht gerecht“ sagen. Begründet wird das damit, dass sie clever genug dazu sind, Ungerechtigkeit einzukalkulieren. Im Umkehrschluss seien Menschen, die nach Gerechtigkeit streben, halt naiv und fühlen sich automatisch wie ein Opfer der Umstände. Wahr ist jedoch, dass nicht die Umstände ungerecht sind - sie fallen ja nicht vom Himmel, sondern sie werden von anderen Menschen gestaltet. Auch Sie gestalten Umstände für sich selbst und für andere. Es kann vorkommen, dass Sie manchmal ungerecht sind. Das kann jedem passieren, denn wir Menschen sind nicht perfekt. Deswegen ist es angebracht, sich das bewusst zu machen, sich selbst zu reflektieren und auch zu hinterfragen.

Wenn jemand Ungerechtigkeit kritisiert, dann ist es nicht gleichbedeutend mit der Naivität zu glauben, dass es eine gerechte Welt gibt. Zudem können Sie auch selbstkritisch sein und sich eingestehen, wenn Sie selbst jemand ungerecht beurteilt haben. Außerdem können Sie sozial benachteiligte Mitarbeiter fördern. Wenn jemand aus einer sozial niedrigeren Schicht schlechtere Bildungschancen hatte als jemand aus einer sozial höheren Schicht und trotzdem Abitur und Studium geschafft hat – trotz widriger Umstände, dann hat er Biss gezeigt und dann können Sie ihm auch den etwas schlechteren Notendurchschnitt verzeihen. Gute Noten kann sich nämlich nicht jeder finanziell leisten. Außerdem können Sie als Unternehmer eine sozial gerechte Personalpolitik machen, sie zumindest anstreben. Empörung über Ungerechtigkeit ist der Motivator dafür und Sie sollten sie dann auch bei Mitarbeitern zulassen, sie sogar ermuntern zu sagen, wenn sie etwas ungerecht finden, sie dieses genau begründen lassen und sie ein Konzept entwickeln lassen, das mehr Gerechtigkeit herstellt. Menschen, die nach Gerechtigkeit streben und sich mit anderen zusammen dafür einsetzen, sind alles andere als erfolglos. Als Unternehmer schaffen sie eine offene und transparente Unternehmenskultur, in der sich Narzissten unwohl fühlen, denn diese leben von Intransparenz. Alle anderen fühlen sich aber wohl, weil sie sich sicher fühlen können, fair behandelt zu werden, ihre sozialen Kompetenzen verbessern, weil von ihnen auch erwartet wird, dass sie andere fair behandeln und dann entsteht eine große gegenseitige Loyalität, ein starker Team Spirit. In einem solchen Umfeld gibt jeder sein Bestes und das macht den Erfolg des Unternehmens aus.

Was Jodie Cook zu Recht kritisierte, ist allerdings die Haltung, jedes Scheitern pauschal für ungerecht zu halten, ohne sachlich die Ursachen dafür zu analysieren, warum was nicht geklappt hat. Es gibt tatsächlich Menschen, die vor Selbstgerechtigkeit nur so strotzen, selbst gegenüber anderen unfair und intrigant sind und wenn sich dann mal jemand wehrt, in Selbstmitleid ertrinken, aber Gerechtigkeit für sich einfordern. Mit so jemanden möchte natürlich niemand zusammenarbeiten.

Die Erfolgsformel - was sagt die Wissenschaft dazu?

Spiegel-Autor Hilmar Schmundt, den dieses Thema auch umtrieb, veröffentlichte am 13.07.2020 den Artikel „Ein Physiker will die Formel für Erfolg gefunden haben“. Diesem zufolge hat sich der Physiker Albert László Barabási von der Northeastern University in Boston mit einer großen Studie an das Thema „Erfolg im Beruf“ herangewagt. Er wertete Publikationen von 10.000 Wissenschaftlern aus sieben Disziplinen aus, analysierte Tausende von Aufsätzen von bzw. über erfolgreiche Unternehmer*innen und nahm die Karrieren von fast einer halben Million Künstler*innen unter die Lupe, die zwischen 1980 und 2016 weltweit in rund 14.000 Galerien ausgestellt haben.

Was er herausfand, konterkariert teilweise die generalisierenden Glaubenssätze à la „Immer schön positiv denken, Gutes tun und darüber reden, eine ‚Ich-kam-sah-und-siegte-Rhetorik’ anwenden und äußere Umstände ignorieren“, die Anhänger der Positiven Psychologie über Erfolg veröffentlichen.

Entscheidend für den Erfolg ist das Zusammenspiel von Talent und Fleiß, Beharrlichkeit und einem guten Netzwerk, wie es der Artikel Der Schlüssel zum Erfolg - Wieso teure Unis wenig bringen vom 15.07.2020 in der Basler Zeitung auf den Punkt brachte. Ein gutes Netzwerk entspricht einem großen Support-Team, das Erfolg gönnt.

Also kann aus diesen Erkenntnissen auch geschlossen werden, dass die Abwesenheit von Intriganten, Narzissten und Mobbingtätern bei leistungsmotivierten und -fähigen Menschen diesen zum Erfolg verhilft.

Der Physiker hat eine für Bewerber interessante Erkenntnis: Wer zuletzt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, der bekommt den Job. Das ist auch vollkommen logisch, denn wenn z. B. die ersten Bewerber noch nicht überzeugten, werden weitere eingeladen, bis die Personalauswähler begeistert sind. Natürlich wird dieser dann eingestellt und der Bewerberauswahlprozess beendet.

Verzichtet man nur auf die im Artikel genannten Phrasen, wirkt man lediglich nach außen hin erfolgreich, aber ist es nicht immer auch in der Realität.



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Ute Albrecht
Bewerbungsberaterin


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