Was bringt mir Ute Albrecht?
Bewerbungsmagazin
Inhaltsverzeichnis
Türöffner zum Vorstellungsgespräch
Harte Personalerfragen
Downloads
Gästebuch
Mobbingberatung
Unterlagencheck
Klientenfeedback
Suchen
 
 

       

Was erfolgreiche Menschen angeblich niemals sagen - Teil 2

Sind alle, die „Es ist nicht meine Schuld“ sagen, verantwortungslos?

Wenn jemand sagt „Es ist nicht meine Schuld“, dann ist es nicht immer so, dass er Schuldabwehr betreibt, obwohl er die alleinige Verantwortung für das Misslingen einer Aufgabe trägt, sondern er kann dies sagen, weil ihm zu Unrecht die Schuld für eine Sache gegeben wurde, deren Misslingen er nicht zu vertreten hat. Negativ ist diese Aussage nur, wenn Sie etwas verschuldet haben und dafür nicht die Verantwortung tragen wollen. Im Artikel „6 Phrasen, die erfolgreiche Menschen niemals sagen würden“ verkürzt die Autorin diese Aussage auf eine unangebrachte Schuldabwehr, da sie sie aus dem Kontext reißt und behauptet, dass alle erfolgreichen Menschen niemals sagen, dass sie an etwas nicht Schuld sind.

Was ist aber mit Menschen, denen zu Unrecht etwas unterstellt wurde und die sich dagegen wehrten, indem sie sagten: „Es ist nicht meine Schuld“ und auch genau erklärten, warum und inwiefern nicht, womit sie lückenlos ihre Unschuld beweisen konnten? Im Artikel werden sie jedenfalls nicht thematisiert. Diese Leute sind aber erfolgreich, weil sie nicht für etwas bestraft wurden, was sie nicht getan haben.

Wenn das ein naiver Mensch liest und glaubt, denkt er, dass er, wenn ihm am Arbeitsplatz Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit unterstellt wurde, sich nicht dagegen wehren kann, weil er dann ja keinen Erfolg haben würde. Also hält er den Mund und wird zu Unrecht entlassen.

Fehler sind keine Schuld

Wenn Sie sich wirklich wie der letzte Dreck fühlen wollen, dann halten Sie an dem Glaubenssatz fest, dass Fehler Schuld sind. Dann sind Sie nämlich immer unter Druck und das kann in toxischen Stress ausarten. Funktioniert garantiert immer. Das Einzige, was Sie tun müssen, ist, solchen Belehrungen wie im Artikel „6 Phrasen, die erfolgreiche Menschen niemals sagen würden“ zu glauben.

Wahr ist: Fehler sind keine Schuld! Aus Fehlern lernt man. Wenn Sie eine falsche Entscheidung getroffen haben, dann lagen Ihnen vielleicht nicht alle Informationen vor, Sie haben vielleicht den falschen Menschen vertraut, die sich als Experten aufspielten, ohne sie zu sein und darauf basierte dann Ihre falsche Entscheidung. Wichtig ist zu analysieren, wie der Fehler passieren konnte. Dann haben Sie die Ursachen dafür herausgefunden und können bessere Entscheidungen treffen. Um so pragmatisch mit Fehlern umgehen zu können, brauchen Sie eine fehlerfreundliche Kultur. Niemand, der einen Fehler gemacht hat, darf sich als Verbrecher oder Versager fühlen.

Wenn es aber heißt: „Deine Fehler sind deine Schuld“, dann ist das so, als würde Jodie Cook jeden, der einen Fehler gemacht hat, auf die Anklagebank setzen. Das zeigt jedoch keine fehlerfreundliche Unternehmenskultur, sondern eine, in der Mitarbeiter keine Menschen sein dürfen, sondern total fehlerfrei funktionierende Maschinen. In einer solchen Unternehmenskultur ist es doch kein Wunder, wenn gegenseitige Schuldzuweisungen an der Tagesordnung sind.

Wenn Sie es besser machen wollen, sollten Sie sachlich die Prozesse analysieren, um den Fehler zu finden. Stellen Sie darüber hinaus die Frage, ob derjenige, der den Fehler begangen hat, die Chance hatte, es richtig zu machen. Haben ihm die dafür erforderlichen Informationen gefehlt? Wurden diese ihm vorsätzlich oder aus Versehen vorenthalten? Wenn ihm nämlich mit voller Absicht Informationen vorenthalten wurden, dann handelt es sich um eine Mobbinghandlung. War die Nichtweitergabe von Informationen kein Vorsatz, dann handelt es sich um ein Versehen. In diesem Fall gibt es jedoch nicht nur eine Person, die einen Fehler gemacht hat, sondern zwei, da die Person, die die Informationen nicht weitergab, ebenfalls für den Fehler verantwortlich ist. Streng genommen, hat sogar nur die Person, die die Informationen nicht weitergab, für den Fehler die Verantwortung, da die Person, die auf die Informationen angewiesen war, diese jedoch nicht bekam, keine Chance hatte, die Aufgabe richtig zu erfüllen.



Teil 1    Teil 3    Teil 4    Teil 5    Teil 6

       

top   



Ute Albrecht
Bewerbungsberaterin


Baderstraße 4
38723 Seesen
(0 53 81) 49 18 07
(01 60) 6 35 94 03
ute.albrecht@bewerbungsberatung-albrecht.de