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Karriere machen durch asoziales Verhalten oder wie wird man zum Mobbingtäter?

In der Zeitung mit den großen Buchstaben - Sie wissen schon, welche - findet man zuweilen seltsame Karrieretipps. Vollmundig beginnt der Artikel in der Rubrik „Leben“ mit der Überschrift „Gut für die Karriere: Kollegen einfach mal anbrüllen!“ Interessant. Den Tipps zufolge sollte man sich einfach verhalten wie die allseits bekannten und verhassten Radfahrertypen, die nach unten treten und nach oben kriechen und daran arbeiten, möglichst viele Kollegen in den Burnout zu mobben - am besten natürlich diejenigen, die die stärksten Konkurrenten sind.

Man solle es aushalten können, andere „auflaufen zu lassen“. Anderenfalls würde man „immer das Aschenputtel in der Firma sein“. Unter Durchsetzungsfähigkeit wird verstanden, Fleißjobs zu vermeiden, „mal richtig laut“ zu werden und „von den Tricks der Kollegen“ zu lernen, beispielsweise einer ambitionierten Nachwuchsführungskraft Informationen vorzuenthalten. Nebenbei bemerkt: Handelt es sich dabei um Informationen, die die betreffende Führungskraft zur Erledigung ihrer Aufgaben benötigt, liegt eine Mobbinghandlung vor. Wenn die Führungskraft diese Informationen nicht zur Erledigung ihrer Aufgaben braucht, handelt es sich nicht um die „Verheimlichung von Informationen“.

Brüllen funktioniert bei männlichen Führungskräften. Man ist es eben so gewohnt. Doch wenn eine Frau brüllt? Dann gilt sie als „hysterisch“ und muss sich den chauvinistischen Spruch „Sie haben wohl Ihre Tage?!“ anhören. Nur ernstgenommen wird sie nicht. Also ist das kein Karrieretipp, der funktioniert - höchstens in einem kranken System, in dem Mobbing akzeptiert wird und Narzissten informell die Macht übernommen haben.

Fleißarbeiten vermeiden können nur diejenigen, die in der Vergangenheit welche übernommen haben und die zusätzlich gute Ideen für Projekte lieferten und dafür Verantwortung übernahmen. Sie haben sich bei den Fleißarbeiten unterstützen lassen und selbst Unterstützung angeboten, damit es keine Einbahnstraße ist. Wenn jemand nämlich nur nimmt und nicht auch mal gibt, der wird nicht mehr unterstützt, wenn es sich herumspricht, dass er vom Stamme Nimm ist, um es mal volkstümlich auszudrücken. Dann lassen die Kollegen nämlich ihn auflaufen. Außerdem kann man nur delegieren, wenn man unterstellte Mitarbeiter hat.

Unkollegiales Verhalten - kollegiales Verhalten wird im Artikel als „nett“ bezeichnet, um im gleichen Satz zu verkünden, dass „nett die kleine Schwester von Scheiße“ ist und somit angeblich karriereuntauglich sein soll - verhilft nicht im direkten Wege in die Vorstandsetage, wie es der Artikel weismacht. Wenn man sich noch in der Probezeit befindet und keinen Kündigungsschutz genießt, dann ist man schnell weg vom Fenster und kann sich nicht einmal dagegen wehren, da eine Kündigung während der Probezeit nur dann unwirksam ist, wenn es sich um eine sittenwidrige Kündigung handelt. Wird einem Arbeitnehmer vor Beginn des Kündigungsschutzes (besteht ab 6 Monaten Betriebszugehörigkeit) gekündigt, der den Betriebsfrieden durch sein Verhalten stört, der kann nicht mit einer sittenwidrigen Kündigung argumentieren. Außerdem liegt die Beweislast alleine bei ihm. Wer sich im Beruf so richtig unbeliebt gemacht hat und die „Karrieretipps“ befolgte, der wird keine Zeugen dafür finden. Warum sollte man jemandem helfen, der einige Kollegen am Arbeitsplatz durch Intrigen kaltgestellt hat?



Schließen sich persönliche Integrität und berufliche Karriere aus?

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Ute Albrecht
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