Was ist Mobbing?
Teil 1: Die Definition
Für Mobbing gibt es unterschiedliche Definitionen. Dr. Christoph Seydl definiert es so: Mobbing ist ein individuell oder informell abweichender Prozess, bei dem eine oder mehrere angebbare Personen innerhalb ihrer organisationalen Mitgliedschaft Opfer von systematisch illegitimer negativer Sanktionierung werden; aufgrund eines Machtdefizits haben die Opfer Schwierigkeiten, die Kontrolle über die Situation zu bewahren und sich zu verteidigen.
Man spricht von Mobbing am Arbeitsplatz, wenn das Opfer in diesem organisationalen Zusammenhang als Arbeitnehmer oder -geber handelt. Absicht und Wahrnehmung spielen für die obige Definition keine Rolle.
Die Autoren des Mobbing-Reports 2002 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Bärbel Meschkutat, Martina Stackelbeck und Georg Langenhoff definieren Mobbing so: Unter Mobbing ist zu verstehen, dass jemand am Arbeitsplatz häufig über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert oder benachteiligt und ausgegrenzt wird.
Wie wird gemobbt?
Die Vielfalt der Mobbinghandlungen ist sehr breit - Martin Wolmerath und Axel Esser haben einen Katalog mit über 100 Mobbinghandlungen zusammengestellt. Dieser Katalog hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da in der Praxis die Kreativität der Mobbingtäter grenzenlos ist.
Häufige Mobbinghandlungen sind laut Dr. Christoph Seydl die Sabotage von Arbeitsleistungen, willkürliche Versetzungen, ungerechtfertigte Kritik, Unterbinden des Meinungsaustausches, übertriebenes Lob, Beleidigung, Einschüchterungsversuche, Telefonterror, sexuelle Belästigung oder die Verwehrung von Hilfe.
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