Was bringt mir Ute Albrecht?
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Liebe Sarah Knappik,

zunächst wünsche ich Ihrer Mutter, dass sie auch dieses Mal den Krebs besiegt und dass Sie stark bleiben.

Nun zu Ihnen: Wie Sie in Interview in der Sat 1-Sendung „Frühstücksfernsehen“ die Öffentlichkeit für Mobbing sensibilisiert haben, finde ich großartig. Sie machen den Gemobbten Mut, dass sie sich wehren dürfen und sich nicht zu verstecken brauchen. Genau das wollen die Täter - dass ihre Opfer sich zu Hause in die Ecke setzen und stumm leiden, aber sich nicht zeigen und ihnen somit die Verantwortung für ihre Tat zeigen. In der Finalshow haben Sie Willi Herren souverän die rote Karte gezeigt, indem Sie ihn zitierten und er hat darauf so unprofessionell reagiert, dass auch diese Reaktion ihm den Sieg gekostet haben kann - hauptsächlich jedoch seine feige Aktion, die Weitergabe seiner Nominierungskarte an Milo Moiré. Dieses Mal waren Sie Königin und nicht Prinzessin. Chapeau!

Dennoch sollten Sie sich überlegen, ob der Beruf der Reality-TV-Darstellerin noch richtig für Sie ist. Die Produzenten solcher Trash-Formate stecken Sie in eine Schublade, aus der Sie nicht mehr herauskommen. Durch Ihre Teilnahme an Promi Big Brother wollten Sie das versuchen, doch durch das Setting und die Auswahl der anderen Bewohner ist Ihnen das nicht gelungen und es war auch so geplant, dass Ihnen das nicht gelingen sollte. Es wurden von Endemol gezielt Mitbewohner ausgewählt, die weitaus unlustiger als Sie sind, jedoch physisch stärker und sportlicher. Dadurch waren Sie für sie nicht nützlich, erweckten aber deren Neid. Um dem Publikum als Hochneurotische verkauft werden zu können, wurden überwiegend Heul-Videos von Ihnen gezeigt, als wenn Sie nichts anderes könnten. Mit anderen Mitbewohnern hätten Sie Promi Big Brother gewonnen, doch das war von den Produzenten der Show nicht gewollt. Das passt nicht in unsere Gesellschaft, die die Täter schützt und die Opfer zum Täter macht. Als It-Girl gerieten Sie durch Ihre Teilnahme am Dschungelcamp in die Rolle des Mobbing-Opfers, das für diese Rolle gebucht und bezahlt wird und das wiederholt sich. Sie haben versucht, eine Gegenkultur zu schaffen - insbesondere bei Ihrem Interview beim Frühstücksfernsehen. Bei PBB haben Sie das Maximale erreicht.

Trotzdem ist es besser, wenn Sie Trash-Formaten den Rücken kehren. Sie sind nämlich mehr als ein „Schrott-Promi“, der darauf angewiesen ist, durch die Teilnahme an solchen Formaten sein Geld zu verdienen.

Sie haben so viele Talente - das ist Rappen, Standup-Comedy und Improvisationstheater. Ich habe mir die Mühe gemacht, mich durch die Bonus-Clips auf der Website von Promi Big Brother zu klicken und fand positive Videos über Sie, auf denen Sie rappten, dichteten, improvisierten, dabei auch Ihre Mitbewohner einbezogen. Das haben Sie ganz hervorragend gemacht. Leider hat Sat 1 diese Videoausschnitte den Fernsehzuschauern vorenthalten. Sie finden leider, dass Ihre Texte schlecht seien und haben sich klein gemacht, aber in Wirklichkeit sind sie weltklasse - auch, wie Sie performen und damit die Leute unterhalten. Deswegen haben Sie auch viele Fans. Sie könnten Rappen, Comedy und Improvisationstheater zu einer neuen Kunstform vereinen und hätten damit etwas Neues geschaffen, mit dem Sie Anerkennung finden werden. Leider sind Sie sich Ihres Talents nicht bewusst und lassen sich dadurch auf Reality-Formate ein, in denen sie als das Mobbingopfer der Nation verheizt werden und dafür zugegebenermaßen eine hohe Gage bekommen. Nutzen Sie dieses Geld für eine neue berufliche Karriere außerhalb des Reality-TVs, denn die Teilnahme an Trash-Formaten ist nichts für die Zukunft.

Lernen Sie auch, Ihre Schwächen bei sich zu akzeptieren und hören sie auf, von 100% der Menschen gemocht werden zu wollen, denn je mehr man versucht, sich die Anerkennung anderer hart zu erarbeiten, indem man sich selbst verleugnet, desto mehr eckt man an und desto komischer kommt das eigene Verhalten herüber. Lernen Sie, Ihren Körper zu lieben, auch, wenn er nicht in Größe 34 passt und Ihr BMI über 18,5 liegt. Es war ein Fehler, 10 kg abzunehmen und sich so auf skinny Modelmaße zu hungern. Bei Promi Big Brother nimmt man noch mehr ab, der BMI wird dann gesundheitsgefährdend niedrig und das Nervenkostüm wird dementsprechend dünn. Anstrengende Live-Duelle kann frau dann natürlich auch nicht mehr rocken. Schalten Sie vor allem einen Gang herunter, wenn Sie darüber kommunizieren, wie hart das Leben zu Ihnen gewesen ist. Das kommt nämlich so herüber, als seien Sie der Mensch, der auf dieser Welt am meisten leidet, wogegen das Flüchtlingselend verblasst. Viele Zuschauer nehmen das als unangemessen egozentrisch wahr - insbesondere, wenn sie Ihre Aussagen vom 7. Tag im PPB-Haus noch in Erinnerung haben: „Ich frage mich, was dieses Scheiß-Universum mit mir so ungerecht ist, Mann! Wisst ihr, dass gute Menschen so viel Leid aushalten müssen“. Dann sehen sie nicht mehr Ihre positiven Seiten, sondern betrachten Sie nur als das Opfer, das sich narzisstisch in dieser Rolle selbst inszeniert. Wenn Sie sich mehr zutrauen würden, dann würden Sie auch nicht mehr das Opfer sein wollen. Die Opferrolle zerstört die Selbstachtung und die sollte Ihnen wichtig sein.

Seien Sie auch keine Prinzessin, sondern lieber eine Königin, denn Königinnen sind souverän und meistern ihr Leben. Eine Prinzessin braucht immer einen Retter, da sie alleine nicht klarkommt. Désirée Nick wurde während ihrer Teilnahme am Dschungel-Camp auch von ihren Mitcampern gemobbt. Dennoch ertrug sie das mit Würde und rockte die Dschungelprüfungen. Kritik ließ sie an sich abprallen und hatte auch keine Scheu, sich mit Worten zu wehren. Dann war sie eben eine Zicke. Lieber Zicke als Opfer. So what. Am Ende wurde sie Dschungelkönigin. Auf diese Weise kann frau auch auf Mobbing reagieren.

Es gibt kein Verhalten, das vor Mobbing schützt. Hören Sie nicht auf Coachs, die so etwas versprechen. Wichtig ist, dass Sie für sich selbst definieren, was Sie für gut halten und was sich richtig anfühlt und dass Sie sich damit im Spiegel betrachten können.

Machen Sie es gut. Das reicht, denn es muss nicht perfekt sein.

Ihre Ute Albrecht



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Ute Albrecht
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